Vereinsgründung

Am 09. Juli 2021 haben sich 15 Einwohner der Gemeinde Moormerland im Gasthaus „Dat Gasthuus“ in Jheringsfehn (Gemeinde Moormerland) zusammengefunden und sich für eine gemeinsame Rehkitzrettung in Moormerland stark gemacht. Die entworfene Vereinssatzung und Beitragsordnung wurde von allen stimmberechtigten Teilnehmern einstimmig angenommen.

Zum Vorstand gehören folgende Mitglieder:

  • Jens Krause (1. Vorsitzender)
  • Sarah-Jane Vollmann-Willms (2. Vorsitzende)
  • Nico Hemkes (3. Vorsitzender)
  • Hannelore Eikens (Kassenwartin)
  • Carola de Boer (Schriftführerin)
  • Andrea Sweers (Kassenprüferin)
  • Torsten Bruns (stv. Kassenprüfer)
Gründungsmitglieder
Kitzrettung Moormerland e.V.

Unsere Aufgaben

Der Verein Kitzrettung Moormerland e.V. hat sich zur Aufgabe gemacht, den Tierschutz in der Gemeinde Moormerland zu fördern. Rehkitze und andere Wildtiere sollen vor dem Tod und vor Verstümmelung durch Mähwerke bewahrt werden.

Unsere Aufgabe ist es, die Wiesen vor der Mahd nach Wildtiere abzusuchen und diese vor Verletzungen oder dem Tod durch landwirtchaftliche Maschinen während der Frühjahrs Mahd zu schützen und den Wildtierbestand zu sichern. Vor allem sind die Jungtiere während der Brut- und Setzzeit am meisten gefährdet, da diese noch keinen Fluchtinstinkt entwickelt haben und den modernen landwirtschaftlichen Maschinen nicht entkommen können. Jedes Jahr verenden so allein in Deutschland über 90.000 Wildtiere (lt. Deutsche Wildtierstiftung) bei der Grünlandmahd.

Zu unseren Grundsätzen gehört es, dass wir ehrenamtlich für Landwirte, Jagdpächter arbeiten. Jeder kann uns kontaktieren und eine Feldsuche beantragen.

Hintergrund

Im Frühjahr werden die Felder vor unserer Tür gemhäht. Die Landwirte produzieren damit Heu und Silage für ihre Tiere. Das die Felder gemäht werden bedarf allerdings einiges an Planung. Anders als ein Bewohner seinen Rasen hinterm Haus jederzeit mähen kann, muss der Landwirt einiges vorausplanen.

Das Wetter steht wie immer im Mittelpunkt bei der Mahd. Nur wenn das Wetter gut ist und die Sonne in den nächsten Tagen scheint, kann der Landwirt die Felder mähen.

Eine wichtige Nebenrolle ist die Hege. Nicht nur Jäger stehen in der Hegepflicht, sondern auch die Landwirte. So müsen sie genau so an Maßnahmen zur Kitzrettung mitwirken wie die Jäger. Das ist unter  Paragraph 1 des BJagdG geregelt. Die Hege besagt, dass ein gesunder und artenreicher Wildbestand eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Das Problem dabei: Nicht alle Wildtiere werden werden vor der Mahd gefunden. Geschätzte 90.000 Rehkitze werden somit bei der Mahd im Frühjar getötet oder schwer verletzt.

Der Grund dafür ist, dass sich die Kitze bei anährender Gefahr in dem dichten Gras verstecken und sich damit für Raubtiere unsichtbar machen. Dieses Verhalten schützt die Rehkitze vor natürliche Feinde, zu denen der Wolf, Fuchs, Luchs und das Wildschwein gehören.

Was gegen natürliche Feinde funktioniert, hilft leider nicht gegen künstliche Gefahren: Landwirtschaftliche Maschinen.

Die Landwirte können aus dem Fahrerhaus die kleinen Kitze im dichten Gras gar nicht erkennen und wenn doch, dann ist es oftmals zu spät. Für viele der Tiere bedeutet das den sicheren Tod, abgetrennte Gliedmaßen sind dabei keine Seltenheit. Die Tiere leiden dann leider tagelang, bis sie qualvoll auf dem Feld verenden.

Unser Ziel: Rehkitze retten

Unser gemeinnütziger Verein hat das Ziel die Rehkitze vor der Mahd ausfindig zu machen und zu retten. Mithilfe moderner Technik haben wir die Möglichkeit große Flächen schnell und einfach abzusuchen, als es noch vor einigen Jahren der Fall war.

Bei einer Suchaktion teilen wir uns in mehrere Teams auf: Ein Team beginnt mithilfe einer Drone und Wärmebildkamera das Feld aus der Luft abzusuchen. Die Drone überträgt dabei Bilder in Echtzeit an den Fernpiloten. Der Fernpilot kann zwischen Video und Wärmebildkamera wechseln. Das Bild der Wärmebildkamera ermöglicht es uns die Wildtiere auch bei Nacht und im Morgengrauen deutlich zu sehen. Während ein Team die Wiese aus der Luft absucht, macht sich parallel ein zweites Team zu Fuß auf den Weg. Sobald der Fernpilot ein Rehkitz oder ein anderes Wildtier gefunden hat, lotst er das Team auf der Wiese zur richtigen Position. Anschließend wird das gefundene Jungtier aus dem Gras geholt oder die Position wird für den Landwirt sichtbar markiert, so dass dieser einen großen Bogen um das Rehkitz macht.

Dank der Drone haben wir also die Möglichkeit Kitze und andere Wildtiere bei Tag und Nacht zu finden. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir mithilfe der Drone eine größere Fläche absuchen können, als zu Fuß.

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